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Umwelt: Ist die Schweiz eine Zukunftbewegerin?

INSBESONDERE BEI HEIZSYSTEMEN hat die Schweiz in den letzten Jahren viel erreicht. Dennoch bleibt unser Fußabdruck gigantisch.

Mit lenkenden Anreizen versucht die Schweiz schon heute, einen positiven Einfluss auf die Treibhausgasstoffe zu erwirken. Einer der cleversten Anreize war die 2008 eingeführte CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe. Sie wurde an die Förderziele geknüpft und hat sich — weil die Schweiz die Ziele verfehlte — in den letzten Jahren stetig erhöht. Das hat dazu geführt, dass unser Land mit einer CO2-Abgabe von 120 Franken pro Tonne weltweit zu den Staaten mit den höchsten Lenkungsabgaben zählt. Dies auf Benzin und Diesel auszuweiten, hat das Volk im Rahmen des CO2-Gesetzes jedoch abgelehnt.

Förderprogramm zeigt Wirkung

Wirkungsvoll ist auch das staatliche Förderprogramm für erneuerbare Energien, mit dem die umweltfreundliche Sanierung von Heizsystemen finanziell unterstützt wird. 2022 lagen die durch das Heizen von Gebäuden ausgestoßenen Treibhausgase 44 Prozent unter jenen von 1990.

Wir müssen
nicht den Planeten,
sondern uns
selbst retten.

Ernst Götsch
Schweizer Agronom in Brasilien

Schweiz als Recyclingkönigin

Auch das Verursacherprinzip in der Schweizer Abfallwirtschaft hat sich als ein effektives Mittel erwiesen, um Abfallmengen zu reduzieren und das Recycling zu fördern. Durch die Einführung von Gebühren, die sich nach der Menge des produzierten Abfalls richten, wurden Anreize geschaffen, Abfall zu vermeiden und recycelbare Materialien korrekt zu entsorgen. Diese Politik hat dazu geführt, dass die Schweiz eine der höchsten Recyclingraten weltweit erreicht hat.

Der Footprint der Schweiz

Das Datum, an dem die jährliche Biokapazität unseres Planeten verbraucht ist, nennt man «Overshoot Day». Dieser Tag war 2024 am 27. Mai — unser Konsum ist also viel zu hoch. Ein Drittel entfällt auf den Individualverkehr (31%), gefolgt von Nahrungsmitteln (23 %). Dienstleistungen, Wohnen und Waren machen den Rest aus. Nach der Finanzkrise im Jahr 2008 hat der Fußabdruck pro Kopf langsam zu sinken begonnen, nachdem er fast vier Jahrzehnte lang auf einem anhaltend hohen Niveau lag. Dies vor allem aufgrund der Dekarbonisierung von Heizsystemen. Dennoch bleibt der CO2-Footprint inklusive Importgütern pro Kopf mit rund 13 Tonnen mehr als doppelt so hoch wie der globale Durchschnitt von 6 Tonnen.

Anforderungen an ein zukunftsfähiges Umweltmanagement

Wir müssen den Klimawandel bekämpfen, um die Natur wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Den folgenden Schlüsselaspekten gilt dabei ein besonderes Augenmerk:

Erneuerbare Energien

Investitionen in saubere Energiequellen
Technologische Innovation

Kreislaufwirtschaft

Ressourcenschonung
Nachhaltige Produktion

Nachhaltige Landwirtschaft

Ökologische Landwirtschaft
Biodiversität

Umweltschutz und Naturschutz

Erhaltung natürlicher Lebensräume
Klimaschutzmaßnahmen

Infrastruktur

Grüne Infrastruktur
Nachhaltige Mobilität

Die Schweiz im internationalen Vergleich

Was wir von Schweden lernen können

Während Schweden über 60 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnt, sind es in der Schweiz noch nicht einmal 30 Prozent. Umfangreiche Naturschutzmaßnahmen und eine starke Klimapolitik führen weiter zur Reduzierung von CO2-Emissionen beim skandinavischen Vorbild. Auch punkto grüne Stadtentwicklung ist Schweden ein interessantes Beispiel: Stockholm wächst nachhaltig — und gehört damit zu den Pionierinnen unter den Großstädten. Neben einem ausgeklügelten Mobilitäts- und Abfallsystem umspannt ein dichtes Fernwärmenetz die Stadt. Dieses heizt die Gebäude unter anderem mit der Abwärme von Rechenzentren.

Diese Herausforderungen gilt es in der Schweiz zu meistern

Lange politische Prozesse

Die langen demokratischen Prozesse bedeuten oft Jahre der Untätigkeit.

Zunehmende Polarisierung

Die Polarisierung zwischen den politischen Lagern nimmt zu.

Energie gegen Landschaftsschutz

Der Ausbau erneuerbarer Energien steht in Konflikt zum Landschaftsschutz.

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