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Langes Leben
Lang und glücklich?
Physische und mentale Fitness, Vitalität und ein gesunder Lebensstil stehen hoch im Kurs. Diese bilden eine tragende Säule der gestiegenen Lebenserwartung. Weitere Pfeiler sind der medizinische Fortschritt, der Zugang zu adäquater Gesundheitsversorgung und bessere Hygiene- und Arbeitsbedingungen — in Summe ein gestiegener Wohlstand.
Während ein*e Europäer*in heute im Schnitt 13 Jahre älter wird als noch 1950 und mit einer Lebenserwartung von über 80 Jahren rechnen kann, beträgt diese in Subsahara-Afrika weniger als 60 Jahre. Der weltweite Durchschnitt liegt derzeit bei 72. Die Diskrepanz ist leicht zu erklären. Je wohlhabender die Gesellschaft, desto älter wird der Mensch.
Bis 2050 wird sich die Zahl der über 60-Jährigen verdoppelt haben.
Zu diesem Zeitpunkt wird jede*r vierte Europäer*in und Nordamerikaner* in über 65 Jahre alt sein. Der Trend alternder Bevölkerungen betrifft zahlreiche Länder. Die Hauptursache dieser Entwicklung ist das veränderte Geburtenverhalten. In den Industriestaaten werden immer weniger Kinder geboren und auch einige Schwellenländer haben eine sinkende Geburtenrate zu verzeichnen.
Grund ist auch die veränderte Arbeitswelt, in der häufig beide Elternteile erwerbstätig sind. Die Bildung der Frau ist ein starker Einflussfaktor, der eine wirtschaftliche Unabhängigkeit ermöglicht und in der Selbstbestimmtheit mündet. In vielen Entwicklungsländern existiert hingegen eine hohe Fertilitätsrate, so bekommt beispielsweise eine Frau in Afghanistan im Schnitt 4.7 Kinder.
Downaging — gesund in die Jahre gekommen
Den traditionellen Altersbegriff neu definieren? Überalterung und Alterslast sind negative Termini vergangener Tage. Wenngleich heute in Industriestaaten ein*e Rentner*in auf drei Menschen im erwerbsfähigen Alter kommt, lag dieses Verhältnis 1990 noch bei 1:5. Doch die Schere zwischen gefühltem und tatsächlichem Alter öffnet sich gegenwärtig immer weiter. Ältere Menschen fühlen sich heute bis zu 15 Jahre unter ihrem biologischen Alter und relativ betrachtet sind sie es auch. Mit 65 hält das Leben durchschnittlich noch 15 weitere Jahre bereit, vor nicht allzu langer Zeit waren es acht.
Lang lebe der Mensch
Die Loslösung vom klassisch dreistufigen Lebenszyklus Ausbildung- Arbeitsleben- Ruhestand hält immer mehr Einzug. Auch das wachsende Gesundheitsbewusstsein und das „gefühlte Alter“ der Silver Generation wirken sich bereits auf die Arbeitsmärkte aus. Das Bestreben ist häufig nicht mehr der möglichst frühe Ruhestand, sondern eine lange Berufsaktivität. So stieg die Zahl der 60- bis 64-Jährigen in der Arbeitswelt bereits zwischen 2000 und 2010 um 21 Prozent. Auch Teilzeit-Arbeitsmodelle über das Renteneintrittsalter hinaus werden immer beliebter.