News & Trends
Präzision auf dem Feld – KI trifft Landwirtschaft

Von autonomen Traktoren bis zum smarten Nutzpflanzenmanagement: Die Landwirtschaft erlebt eine digitale Revolution. Präzisionslandwirtschaft senkt Kosten, schont Ressourcen und steigert Erträge – mit Vorteilen für Menschen, Betriebe, Umwelt sowie Gesellschaft.
Mehr Ertrag mit weniger Aufwand, gesündere Böden und automatisiertes Tiermonitoring: Präzisionslandwirtschaft bringt Innovation auf den Acker. Moderne Technologien ersetzen Herbizide, senken den Wasserverbrauch und optimieren Anbaumethoden. Gleichzeitig stärken datenbasierte Entscheidungen die Nahrungssicherheit.
Präzisionslandwirtschaft umfasst smartes Überwachen von Pflanzen und Tieren, den Einsatz von Drohnen, autonome Fahrzeuge und Werkzeuge sowie smartes Gebäude- und Gerätemanagement über das Internet der Dinge. Zusammen mit KI entstehen neue Chancen.

Caterra: der präzise Unkrautroboter
Wer auf Herbizide verzichten will, muss Hand anlegen: Ökologische Gemüsebaubetriebe müssen Unkraut entweder von Hand jäten oder auf weniger präzises mechanisches Hacken zurückgreifen. Nicht so mit Caterra, dem Unkrautroboter des Spin-offs der ETH Zürich. Dieser Roboter erkennt Unkraut direkt neben Nutzpflanzen und entfernt es präzise per Laser – ganz ohne Chemie.
Autonome Laserjäter
senken die Kosten
für herbizidfreies
Anbauen enorm.Aurel Neff – Gründer Caterra
MyFarmIQ: datengesteuert wirtschaften
Mit MyFarmIQ gibt das Schweizer Unternehmen AgriCircle Landwirtinnen und Landwirten ein innovatives Werkzeugset an die Hand, um ihren Betrieb effizienter und nachhaltiger zu bewirtschaften. Mithilfe von Satellitendaten analysiert die Software Felder in Echtzeit und gibt datenbasierte Empfehlungen zur optimalen Bewirtschaftung. So lassen sich Erträge maximieren und Umweltbelastungen minimieren.
Das ist erst der Anfang
Die Präzisionslandwirtschaft befindet sich noch in den Kinderschuhen, wächst aber rasant. Mit ihr lassen sich viele Herausforderungen der Zukunft lösen. Bis Ende 2030 könnte sie bis zu 500 Mrd. US-Dollar an zusätzlicher Wertschöpfung für das weltweite Bruttoinlandsprodukt bringen – ein Plus von bis zu 9 Prozent. US-Dollar steigern. Damit nicht nur grosse, investitionsfähige Betriebe davon profitieren, braucht es auch gezielte Unterstützung durch die Politik.

Caterra: der präzise Unkrautroboter
Wer auf Herbizide verzichten will, muss Hand anlegen: Ökologische Gemüsebauern müssen Unkraut entweder von Hand jäten oder auf weniger präzises mechanisches Hacken zurückgreifen. Nicht so mit Caterra, dem Unkrautroboter des Spin-offs der ETH Zürich. Dieser Roboter erkennt Unkraut direkt neben Nutzpflanzen und entfernt es präzise per Laser – ganz ohne Chemie.
Aurel Neff, Mitgründer von Caterra, stellt sein Projekt vor.
Herr Neff, was haben Sie mit Caterra schon erreicht?
Erste Tests haben gezeigt, dass sich mit unserer Technologie Kosten sparen lassen. In den kommenden Monaten setzen wir zehn Maschinen bei Schweizer Gemüsebauern ein, die bereits für den Einsatz bezahlen. Die grosse Herausforderung ist es jetzt, ein robustes Produkt zu bauen, das 24 Stunden am Tag mit einer tiefen Fehlerquote funktioniert.
Was wollen Sie noch erreichen?
Zuerst wollen wir ein funktionierendes Produkt entwickeln und dann in den europäischen Markt skalieren. Das ist erst möglich, wenn die Unterhaltskosten und der Supportbedarf tief sind.

Welche Chancen bietet die Präzisionslandwirtschaft?
Die Präzisionslandwirtschaft erlaubt es, exakter zu arbeiten. Das bedeutet, dass man nur dort Behandlungen wie Herbizide, Bewässern oder Düngen vornimmt, wo es auch nötig ist. Ob das für die Landwirtinnen und Landwirte auch interessant ist, hängt auch vom Preis ab. Präzision bedeutet fast immer einen Geschwindigkeitsverlust und bei Traktoren einen erhöhten Treibstoffverbrauch. Gibt es überhaupt Maschinen, die solche präzisen Eingriffe effizient durchführen können? Sparen sie auch tatsächlich Geld und reduzieren sie die Umweltbelastung? Falls nicht, ist die Präzision vielleicht gar nicht notwendig.
Wie sieht die Landwirtschaft im Jahr 2050 aus?
In 25 Jahren hat sich der Laser als Jätwerkzeug im Gemüsebau durchgesetzt. Der herbizidfreie Anbau ist günstiger, und hoffentlich kommen die Ersparnisse auch bei den Konsumentinnen und Konsumenten an. Mein Wunsch wäre, dass wir ganz ohne Herbizide auskommen – aber das Signal dazu muss von der Gesellschaft kommen. Wenn diese bereit ist, für herbizidfreie Lebensmittel etwas mehr zu bezahlen, werden die Landwirtinnen und Landwirte auch umsteigen.

Gesamte Ausgabe entdecken
Lesen Sie jetzt weitere Artikel aus unserer aktuellen Ausgabe: «10 Chancen, die unsere Welt transformieren».
Seien Sie Teil der Lösung und bleiben Sie informiert mit dem Zukunftbeweger.
Jetzt abonnieren und die Zukunft gestalten!
Newsletter Formular
„*“ zeigt erforderliche Felder an